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Käferberg Quartierzeitung vom 10. März 2005

Spezielle 'Augen-Blicke'


An der Vernissage 'Augen-Blicke' zeigten Reni Sigg und Esti Karst eine Auswahl ihrer Bilder und Foulards als Zeugnis ihrer jahrelangen Erfahrung im Seidenmalen.
VON KATHARINA LEU

Der lichte Saal des Pflegezentrums ist satt gefüllt, eine freundliche Atmosphäre fängt die zuletzt ankommenden Besucher ein. Nach einem ruhigen Musikstück aus den Händen von Sinikka Weber an der Hakenharfe tritt Betriebsleiter René Zaugg in die Mitte des Saals und drückt in einer kurzen Rede den Künstlerinnen seinen Dank und darin gleichzeitig seine Herzlichkeit aus. Er sähe es als eine Ehre, Ort der 10. Ausstellung der Werke Siggs und Karsts zu sein. Es sei eine Ehre auch für die Bewohner und Bewohnerinnen des Pflegezentrums Käferberg, die Bilder in ihren Räumen beherbergen zu dürfen. Nach zwei weiteren Musikstücken spricht er über das Thema der Ausstellung: 'Augen-Blicke'. 'Zwei tolle Frauen darf ich ihnen heute vorstellen - nämlich diese, die hier sitzen'. Die Hauptdarstellerinnen der Vernissage sitzen ihren Bildern ebenbürtig farbig und lebensfroh gekleidet auf den Sesseln.

Bescheiden und professionell

'Wissen Sie', so Reni Sigg, 'eigentlich sind wir einfach Frauen, die gerne mit Farben arbeiten und gerne herausfinden, experimentieren, tüfteln wollen', meint sie bescheiden. Das im Gegenzug enorme Know-how der Künstlerinnen zeugt von der Effektivität freien Schaffens ohne finanzielle Überlegungen. Die Titel 'Gefühlswelten', 'Augenblick der Gemeinsamkeit', 'Flamme' oder 'Emotion' sprechen für den speziellen Zugang zum Seidenmalen. Inspirationen beziehen Reni Sigg und Esti Karst vor allem aus Fotografien von oder aus der Natur selbst, seltener auch aus Vorlagen von Zeitschriften.

Erste Hinweise auf die Seidenherstellung stammen aus dem chinesischen Raum und liegen ungeführ 3000 Jahre zurück. Die Malerei, ungefähr 2000 Jahre alt, diente primär der Meditation und sekundär dem künstlerischen, beziehungsweise dekorativen Ausdruck. Der Seidenhandel erfolgte Jahrhunderte später über die berühmte Seidenstrasse von China über Persien nach Tyros, und von dort auf dem Seeweg nach Rom.

Im 15. Jahrhundert stieg Lyon zur europäischen Metropole für Seidenproduktion auf, was sie bis heute innehalten konnte. Seit Seide erschwinglich geworden ist, kam in den 70er Jahren die 'Batik'-Malerei auf, womit die Etablierung der Kunst auf Seide geboren war.

Seelenbilder auf Seide

1992 nahmen Esti Karst und Reni Sigg ihr künstlerisches Schaffen auf, welches sie durch experimantelle Techniken mit Werkzeugen Pinsel, Spachtel, Schwamm und Händen immer weiter entwickelten. Ihre Werke basieren hauptsächlich auf tiefenpsychologischen Aspekten. Es sind Seelenbilder, die in manchmal abstrakter Form die Ergründung des Innenlebens eines Menschen festzuhalten versuchen. Für die umfangreiche Kollektion der Seidenmalkünstlerinnen braucht man 1,5 bis 2 Stunden um sich wirklich in ihre Werke zu vertiefen. Zur halbprofessionellen Harfenspielerin Sinikka Weber verbindet die Künstlerinnen Sigg und Karst eine persönliche Freundschaft, welche die spezielle Umrahmung der Vernissage möglich gemacht hatte.
   
   
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